
Banken und der Staat machen es Betrügern leicht – individuelle Verbraucher tragen die Last
Im Internet liest man täglich von Menschen, die Opfer betrügerischer Maschen werden – oft durch juristische Personen oder Organisationen, deren Geschäft darauf abzielt, Einzelne in schwer erkennbare Fallen zu locken. Wer betroffen ist, verliert nicht nur Geld, sondern auch kostbare Lebenszeit im Kampf um Aufklärung und Wiedergutmachung. Und das häufig allein, ohne echte Unterstützung.
Betrug als Massenphänomen – ohne Konsequenzen für Täter
Bereits 2010 schrieb Der Spiegel>>>, dass 65 Prozent aller Internetnutzer weltweit mindestens einmal Opfer von Internetkriminalität geworden sind. Beunruhigend: 88 Prozent der Befragten in Deutschland glaubten damals, dass Online-Täter nicht zur Rechenschaft gezogen würden – eine Zahl, die den massiven Vertrauensverlust in staatliche und institutionelle Schutzsysteme widerspiegelt.
Auch 2025 ist das Problem nicht gelöst. Eine aktuelle Studie, zitiert im Focus>>>, zeigt: Betrug im Internet bleibt ein Dauerthema in Deutschland. Phishing-Attacken, Fake-Shops, manipulierte Zahlungsprozesse – die Methoden werden raffinierter, die Schäden höher. Laut Welt >>> verlieren deutsche Verbraucher im Durchschnitt 763 Euro pro Jahr durch Online-Betrug.
Die strukturelle Schwäche liegt nicht beim Verbraucher – sondern im System
Während Kriminelle neue Wege finden, bleiben Banken und Behörden in alten Mustern gefangen. Der Schutz für Betroffene ist schwach, die Verantwortung wird systematisch abgeschoben:
- Die Beweislast liegt beim Opfer, nicht bei der Bank.
- Rückerstattungen werden verzögert, erschwert oder verweigert.
- Support-Hürden, Intransparenz und juristische Grauzonen entmutigen viele Betroffene.
Der individuelle Verbraucher steht in einem Labyrinth aus Bürokratie, technischen Automatismen und rechtlichen Unsicherheiten – und das meist ohne nennenswerte Hilfe.
Kein Einzelfall, sondern ein strukturelles Versagen
Das Problem liegt nicht im Einzelfall, sondern im System. Banken und der Staat machen es Tätern zu leicht – und Opfern zu schwer. Der Verbraucher muss oft alleine beweisen, dass er betrogen wurde – während Großinstitutionen sich hinter Prozessen, Standardmails und Technikschnittstellen verschanzen.
Verbraucherschutz ist kein Service – er ist eine demokratische Pflicht. Und diese Pflicht wird im digitalen Zeitalter zunehmend verletzt.
Was wir brauchen: Strukturwandel im Verbraucherschutz
Der digitale Raum verändert nicht nur unser Konsumverhalten, sondern auch die Risiken. Doch die rechtlichen und institutionellen Schutzmechanismen sind stehengeblieben. Es braucht einen neuen Ansatz – bürgernah, unbürokratisch und fair.
Deshalb fordern wir:
1. Verbraucher-Schutzagentur mit echter Handlungsvollmacht
Eine unabhängige Institution, die Beschwerden einzelner Verbraucher im eigenen Namen prüft, verfolgt und durchsetzt – kostenlos, schnell und effizient. Mit dem Ziel: Nicht das Opfer muss beweisen, dass ein Fehler vorliegt, sondern der Anbieter, dass alles korrekt ablief. Beweislastumkehr – wie in vielen EU-Ländern längst Standard.
2. Recht auf digitale Selbstverteidigung
Verbraucher müssen das Recht erhalten, Gespräche mit dem Kundensupport aufzuzeichnen, besonders wenn Unternehmen dies ihrerseits tun. Transparenz darf keine Einbahnstraße sein.
3. Haftungsverschärfung für Konzerne
Wenn systemische Probleme bekannt sind – wie betrugsanfällige Zahlungsmethoden oder mangelhafte Sicherheit – müssen Unternehmen (zum Beispiel Banken) haften, nicht die betroffenen Kunden.
Unser Ziel: Ein starker Staat für starke Verbraucher
Ein moderner demokratischer Rechtsstaat darf seine Bürger nicht nur als Steuerzahler und Konsumenten betrachten, sondern muss sie als verletzliche Individuen mit Schutzbedarf ernst nehmen. Ein effektiver Verbraucherschutz ist kein Luxus, sondern ein Menschenrecht – gerade in einem hochregulierten Land wie Deutschland.
Mit dem Projekt „Verbraucherhilfe – direkt“ schaffen wir ein Bewusstsein für diese Lücke – und arbeiten aktiv daran, sie zu schließen. Unterstützen Sie uns!